Tom
1/5
Das Welzenbacher (Parkhotel) gehört in Hall und Umgebung für mich zweifelsohne zu den (architektonisch) schönsten Lokalen mit guter, zentraler Lage direkt am/im Stadtpark.
Wir haben das Lokal immer wieder gerne besucht, allerdings seit dem letzten „Kochwechsel“ im Sommer 2023 haben sich die negativen Erlebnisse gehäuft und infolge unseres letzten Besuches sind meine Frau und ich zu der Entscheidung gelangt, dass wir das Lokal hinkünftig meiden werden.
Die Inflation hat im Restaurant gefühlt überproportional zugeschlagen, während die Qualität deutlich abgenommen hat. Die Preise sind im Vergleich über die letzten Monate im selben Verhältnis gestiegen, wie die Portionsgrößen abgenommen haben.
Bzgl.der Qualität selbst haben wir uns schwer getan, ob es sich tatsächlich um frische Ware handelt, oder ob man sich inzwischen nicht doch auch mit dem sog. industriellen „Convenience-Food“ behilft. In der Karte werden z.T. regionale Lieferanten angeführt, doch Papier ist bekanntlich geduldig. Das einzige, was noch auf eigene Handarbeit schließen lässt, ist, dass die Speisen zumindest in der „Zusammenstellung“ variiert werden.
Ich habe als Vorspeise ein Beef Tatare (17,90 Euro; hat völlig anders ausgesehen, als in einer anderen Rezession hier dargestellt) bestellt und dieses mit einem halbierten Wachtelei und zwei geteilten Toastscheiben erhalten, während das Beef Tartare am Nachbartisch, welches rund 60 min später serviert wurde, mit Wachtelei, Zwiebel, Kapern, Butter und ebenfalls vier Toastscheiben serviert wurde. Ein befriedigende Klärung bzgl. der unterschiedlichen Garnierung war leider - wohl aufgrund der Sprachbarriere des Kellners (welcher sonst außerordentlich nett und bemüht war!!) - nicht möglich. Nachdem ich mit den beiden Toastscheiben leider zu wenig hatte, habe ich mir nochmals zwei nachbestellt, welche dann rund 20 min auf sich warten ließen. Und prompt wurden mir weitere 80 Cent verrechnet, anstatt dass man sich kulant gezeigt hätte und mir als Wiedergutmachung zum nichtvorhandenen Zwiebel und den Kapern, welche prinzipiell zu diesem Gericht dazugehören, diese nachgesehen hätte.
Als Hauptgericht wollte ich ursprünglich das Wiener Schnitzel bestellen. Eine Dame am anderen Nebentisch hatte wohl die selbe Idee und das Schnitzel just in dem Moment erhalten, als ich darüber nachdachte. Aufgrund der homöopathischen Menge, die sie erhielt, habe ich mich dann doch nochmals umentschieden und auf etwas „Hochpreisigeres“ (=größere Portion) gesetzt, da es prinzipiell mein Wunsch war, das Lokal satt zu verlassen. Zufall oder nicht - hinzu kam dann, dass diese Dame die Beilage kurz darauf retour gehen ließ. Begründung, wie wir lautstark mitbekommen haben - der Kartoffelsalat, welcher mit dem Schnitzel serviert wurde, schmeckte außerordentlich eigenartig!? Das Schnitzel blieb, die Wedges als Ersatz für den Kartoffelsalat wurden - 🙂 20 min später nachserviert.
Last but not least habe ich um die Rechnung gebeten, welche in einem „noblen“ Mäppchen gebracht wurde. Ich habe mein Geld hineingelegt, der Kellner hats geholt und dieser ward‘ mit meinem Wechselgeld nie mehr wiedergesehen. Auch eine Möglichkeit, sich sein Trinkgeld zu verdienen… Wir sind dann gegangen, da mich diese paar Euro an diesem Abend dann auch nicht mehr gestört haben. Immerhin war der Kellner sehr nett und bemüht und ich hätte ihm ohnehin das Restgeld als Trinkgeld dagelassen. Gepasst hat‘s aber trotzdem nicht.
Zum Glück gibt‘s in Hall noch ein weiteres traditionelles, ehem. Künstlerlokal ums Eck vom unteren Stadtplatz. Dieses ist zwar ebenfalls teurer und von den Portionen her kleiner, aber zumindest stimmt die Qualität und es wird definitiv selbst gekocht